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Internationalisierung: Negative Auswirkungen durch Handelskonflikte befürchtet

Der Mittelstand in Deutschland setzt weiter auf Internationalisierung. Aktuell exportieren 52 Prozent der Unternehmen fast durchweg in den Euroraum, allein im verarbeitenden Gewerbe sind es 78 Prozent. Doch geopolitische Turbulenzen wie die anhaltenden Handelsspannungen sowie der Brexit verändern die Rahmenbedingungen. Der Mittelstand ist jedoch darauf eingestellt und setzt je nach Größe auf Kernprodukte, den Vertrieb im EU-Binnenmarkt oder auf Innovation und internationale Diversifizierung. Wesentlicher Treiber für Internationalisierung ist die hohe Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte, sagen 81 Prozent der Unternehmen. Weitere Treiber sind die zunehmende Digitalisierung von Geschäftsprozessen (78 Prozent) und günstige finanzielle Rahmenbedingungen (73 Prozent).

Das zeigen die Ergebnisse der 19. Befragung der Initiative Unternehmerperspektiven der Commerzbank mit dem Titel Wie sicher sind die Märkte? Risiken managen im internationalen Geschäft .

Politische und wirtschaftliche Ist-Situation bewirkt Planungsunsicherheit

Fast zwei Drittel der befragten Unternehmen rechnen in den nächsten zwei Jahren mit geringerer Planungssicherheit und 61 Prozent mit konjunktureller Eintrübung. Gründe hierfür sind politische und wirtschaftliche Unsicherheiten: 47 Prozent bewerten die zunehmenden globalen Handelskonflikte negativ für die eigene Geschäftstätigkeit, 35 Prozent den möglichen Brexit. Mittelständische Unternehmen schätzen China aktuell als Handelspartner verlässlicher als die USA oder Großbritannien ein (30 Prozent versus 17 beziehungsweise 8 Prozent).

Aber auch hausgemachte Themen belasten die Unternehmen: 45 Prozent rechnen mit negativen Auswirkungen der Dieselkrise auf die eigene Geschäftstätigkeit. 35 Prozent sehen negative Folgen des Klimawandels.

Kein Patentrezept für Internationalisierungsstrategien

Die Unternehmen reagieren individuell auf diese Situation. Der Trend: Mittelständler mit bis zu 15 Millionen Euro Jahresumsatz konzentrieren sich bei der Expansion auf ihre Kernprodukte (63 Prozent). Für 44 Prozent steht der EU-Binnenmarkt im Vordergrund. Etwas weniger als die Hälfte (48 Prozent) betreibt Absicherung von Zahlungs- und Ausfallrisiken. Unternehmen mit über 100 Millionen Euro Jahresumsatz verstärken die eigene Innovationstätigkeit (78 Prozent) und digitalisieren Produkte oder Prozesse (79 Prozent).

Die angepassten Internationalisierungsstrategien exportierender Unternehmen wirken sich auf die Wahl ausländischer Märkte aus: Neue Märkte liegen für 14 Prozent in Übersee wie zum Beispiel in Indien und Nordamerika, zwölf Prozent planen, nach China zu gehen. Produktionsstandorte werden am häufigsten nach China (31 Prozent) verlagert, aber auch in Länder des Verbands südostasiatischer Staaten ASEAN (11 Prozent) und nach Polen (11 Prozent).

Die Initiative Unternehmerperspektiven

Die Mittelstandsinitiative Unternehmerperspektiven befragt seit 2006 einmal jährlich 2.000 Eigentümer und Manager der ersten Führungsebene aus Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen. Die repräsentativen Umfragen werden von Forsa durchgeführt. Weitere Informationen finden Sie unter www.unternehmerperspektiven.de.



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vg 27.05.2019