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Öffentlicher Sektor

Vertrauen in nationale Institutionen sinkt

Quelle: European Union, 2022

Quelle: European Union, 2022

Das Vertrauen in nationale Institutionen sinkt in der EU weiter - wie es schon in den vergangenen zwei Jahren der Fall war. Bedingt durch hinzugekommene wirtschaftliche und globale Unsicherheiten vertrauen nun selbst diejenigen den Institutionen weniger, die ihnen früher mehr Vertrauen aussprachen, etwa finanziell abgesicherte Familien. Das sind die zentralen Erkenntnisse der fünften Ausgabe der E-Survey Living, working and COVID-19. Der Report von Eurofound, eine Agentur der Europäischen Union, gibt einen Überblick über Antworten von über 200.000 Menschen, die von Frühjahr 2020 bis Frühjahr 2022 online befragt wurden.

Das Vertrauen in die größten nationalen Institute hat demnach durchschnittlich um 13,4 Prozent seit der Beginn der Pandemie im Frühling 2020 abgenommen, betroffen sind Regierungen (-24,5 Prozent), Gesundheitssysteme (-10,2 Prozent) und Polizei (-8,1 Prozent). Das Vertrauen in die Polizei blieb in 2021 und 2022 konstant, in beiden Jahren wurden aber geringere Werte als im Herbst 2020 registriert. Das Vertrauen sank laut der fünften Survey-Ausgabe unter Befragten, die gerade genug zum Leben haben, aber auch zum ersten Mal seit Survey-Beginn unter Befragten in finanziell absicherteren Positionen. Die Informationsquelle über Neuigkeiten beeinflusst dabei laut der Meldung das Vertrauen in nationale Institutionen: Befragte, die sich über soziale Medien informieren, vertrauen etablierten Institutionen weniger als Befragte, die traditionelle Medien nutzen.

Hohe Kosten, hohe Inflation

Die Lebenshaltungskosten in der EU stiegen laut Eurofound in beispielloser Geschwindigkeit - bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von fast acht Prozent in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten im März 2022. Das wirkt sich auf die finanzielle Situation der Menschen aus: 53 Prozent der Befragten hatten im Frühjahr 2022 Schwierigkeiten damit, ihren Haushalt über die Runden zu bringen (2021: 45 Prozent, 2020: 47 Prozent).

Eurofound schließt aus den Ergebnissen, dass die aktuellen Herausforderungen einen großen Druck auf nationale und internationale Insitutitonen bedeuten, die Unterstützung ihrer Bewohner zu erhalten. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten und des anhaltenden Kriegs in der Ukraine wird es laut Eurofound aber schwierig sein, das Vertrauen ohne strategisches Eingreifen der Entscheidungsträger auf das Niveau in Vor-Pandemie-Zeit zu bringen.

 

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sl 27.07.2022