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- Quelle: Symbolbild / unsplash.com

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Nachhaltigkeitsmanagement

Deutscher Mittelstand hat Nachholbedarf

38 Prozent des deutschen Mittelstands haben sich noch nicht eingehend mit der ESG-Regulatorik (Environmental, Social & Governance) beschäftigt. Und auch bei denjenigen Mittelständlern, die sich mit den beiden großen Regulierungen für Nachhaltigkeit, der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sowie der EU-Taxonomie-Verordnung, und den daraus für sie geltenden Anforderungen auseinandergesetzt haben, gibt es eine hohe Diskrepanz zwischen ESG-Readiness und tatsächlicher Umsetzung. Das zeigen die Ergebnisse der Studie ESG Pulse Check Mittelstand 2024 der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Grant Thornton, Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit YouGov Deutschland. Ende März/Anfang April 2024 wurden online 501 Unternehmensentscheider:innen (mindestens mittleres Management) in Deutschland befragt.

Demnach haben 48 Prozent der befragten Unternehmen entweder gerade erst damit begonnen (28 %) oder befinden sich aktuell mitten im Prozess der Auseinandersetzung mit den Anforderungen der EU-Taxonomie-Verordnung und der CSRD an das eigene Unternehmen (20 %).

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Zwar betrachten sich 64 Prozent bezüglich ihrer Vorbereitung auf die Anforderungen an Nachhaltigkeit und den damit verbundenen Berichtspflichten als mindestens "befriedigend" aufgestellt (8 % sehr gut, 24 % gut, 32 % befriedigend). Gleichzeitig geben aber fast zwei Drittel der befragten Unternehmen (62 %) an, keine Umsetzungs-Roadmap für die CSRD, also jenes zentrale Regelwerk zum Nachhaltigkeits-Reporting, zu haben. Von den 24 Prozent der Befragten, die angeben, einer Umsetzungs-Roadmap zu folgen, ist knapp die Hälfte noch in der Planungsphase der sogenannten Wesentlichkeitsanalyse, in der verschiedene Nachhaltigkeitsthemen identifiziert und anhand ihrer Auswirkungen bzw. ihrer finanziellen Bedeutung für das Unternehmen bewertet werden.

"Für das Geschäftsjahr 2025 werden nach der neuen EU-Regulatorik mehr als 15.000 Unternehmen in Deutschland verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen und prüfen zu lassen", sagt Marc A. Sahner, Vorstandsmitglied bei Grant Thornton in Deutschland. "Dabei stehen viele Unternehmen bei diesem Thema offenbar noch ganz am Anfang. Wir sehen vor allem eine starke Diskrepanz zwischen der Selbsteinschätzung der Unternehmen und der tatsächlichen ESG-Readiness. Hier herrscht dringender Nachholbedarf, sich mit der Materie strategisch auseinander zu setzen. Spätestens jetzt sollten die betroffenen Unternehmen damit beginnen, ein Nachhaltigkeitsmanagement sowie entsprechende Prozesse zu implementieren."

Teures Nachhaltigkeitsmanagement

43 Prozent der befragten Unternehmen haben keine Vorstellung bzw. keine Idee bezüglich einer Schätzung der intern anzusetzenden Kosten für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. 13 Prozent planen für die Umsetzung Budgets von weniger als 10.000 Euro ein, 16 Prozent rechnen mit 10.001 bis 100.000 Euro und 14 Prozent mit 100.001 bis 250.000 Euro. Die Hälfte der Unternehmen gibt an, derzeit kein dezidiertes ESG-Controlling zu betreiben. Lediglich 45 Prozent der Befragten planen, spezielle Software für die ESG-Datenerhebung und Nachhaltigkeitsberichterstattung einzuführen.

 

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se 17.04.2024