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Das wünschen sich die Beschäftigten in Deutschland

Seit Beginn der Corona-Pandemie klagt mehr als die Hälfte über eine gestiegene Arbeitsbelastung - Quelle: EY
Seit Beginn der Corona-Pandemie klagt mehr als die Hälfte über eine gestiegene Arbeitsbelastung - Quelle: EY

Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Beschäftigten in Deutschland klagt darüber, dass die Arbeitsbelastung für sie seit Beginn der Corona-Pandemie zugenommen hat. Bei knapp jedem Fünften hat sie sogar stark zugenommen. Insbesondere Frauen im Angestelltenverhältnis bekommen das zu spüren: 59 Prozent von ihnen berichten von einer gestiegenen Belastung seit Covid-19 sich ausgebreitet hat – bei den Männern liegt der Anteil bei 45 Prozent. Das sind Ergebnisse der alle zwei Jahre durchgeführten EY-Jobstudie, für die mehr als 1.550 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland repräsentativ befragt wurden.

Dabei war auch schon ohne die Umwälzungen durch die weltweite Pandemie die Belastung der Beschäftigten gestiegen: Für 62 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat der Druck, dem sie sich im Arbeitsalltag ausgesetzt sehen, in den vergangenen fünf Jahren zugenommen. Bei 20 Prozent hat er sogar stark zugenommen. Frauen verspüren auch insgesamt einen größeren Druck: Während für 23 Prozent von ihnen die Arbeitsbelastung stark gestiegen ist, beträgt der Anteil bei den männlichen Beschäftigten nur 18 Prozent.

Dennoch ist die Zufriedenheit und Motivation der ArbeitnehmerInnen insgesamt hoch: 90 Prozent sind zufrieden mit ihrer Arbeit - die Hälfte (49 Prozent) ist sogar uneingeschränkt zufrieden. Und gut drei von vier Beschäftigten (78 Prozent) geben an, motiviert bei der Arbeit zu sein. Damit sind Motivation und Zufriedenheit höher als in der Umfrage vor zwei Jahren, aber deutlich niedriger als in den Umfragen zuvor.

Zufriedenheit und Motivation sind insgesamt dennoch höher als noch vor zwei Jahren - Quelle: EY

Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterm Strich besser geworden

Demnach hat sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf leicht verbessert: Während 27 Prozent der Befragten berichten, dass es ihnen leichter fällt, beides unter einen Hut zu bekommen, klagen 20 Prozent darüber, dass ihnen dies schwerer fällt. Der häufigste Grund für diejenigen, denen die Work-Life-Balance schwerer fällt, sind mehr Arbeitsstunden. 59 Prozent der Männer und 54 Prozent der Frauen klagen darüber. Mehr Verantwortung bei der Arbeit ist aus Sicht von 57 Prozent der männlichen und 47 Prozent der weiblichen Befragten ein wesentlicher Grund.

Gehalt und Karriere scheinen allerdings immer mehr in den Hintergrund zu rücken: Nur noch 37 Prozent der Männer und 29 Prozent der Frauen lassen sich durch ein hohes Gehalt motivieren. Gute Karrierechancen treiben sogar nur zwölf Prozent der Männer und elf Prozent der Frauen an. Beide Geschlechter fühlen sich dagegen durch ein gutes Verhältnis zu Kolleginnen und Kollegen am meisten motiviert (Männer: 72 Prozent; Frauen: 78 Prozent). Flexible Arbeitszeitmodelle wirken auf die Hälfte der Frauen motivierend und auf 41 Prozent der Männer.

Jüngere Beschäftigte wenig zufrieden und motiviert

Ausgerechnet die jüngeren Beschäftigten sind im Vergleich wenig motiviert und zufrieden. Nur 40 Prozent der 25- bis 34-Jährigen bezeichnen sich als zufrieden – der schlechteste Wert unter allen Altersgruppen. Hochmotiviert sind nur 27 Prozent von ihnen, nur bei den 35- bis 44-Jährigen ist die Motivation noch schlechter (22 Prozent). Die älteren ArbeitnehmerInnen ab 55 Jahre sind dagegen besonders motiviert und zufrieden. Von den Beschäftigten ab 65 Jahre, die also kurz vor der Rente stehen, sind sogar 83 Prozent zufrieden und 41 Prozent hochmotiviert – Spitzenwerte unter allen Altersstufen.

Nette Kollegen sind motivierender als hohes Gehalt und Karriere - Quelle: EY

Der Wunsch nach mehr Freizeit ist unter den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland deutlich ausgeprägt: 23 Prozent würden im Tausch für mehr Freizeit auf Teile ihres Gehaltes verzichten. Weitere 24 Prozent würden dies zumindest in Erwägung ziehen. Die größte Bereitschaft zum Gehaltsverzicht zeigen die 35- bis 44-Jährigen mit 27 Prozent.

"Die Einstellung zur Arbeit hat sich im Generationenvergleich deutlich verändert", so Jan-Rainer Hinz, Mitglied der Geschäftsführung, Personalleiter und Arbeitsdirektor von EY in Deutschland. "Die jüngeren Generationen definieren sich nicht mehr so sehr über den Job wie das noch die älteren getan haben. Stattdessen werden Werte wie Familie, Freunde und Freizeit wichtiger. Moderne Arbeitgeber müssen den jüngeren Beschäftigten mehr bieten als nur Karriereoptionen. Viele wollen sich zudem zu einem Team zugehörig fühlen und das Gefühl haben, an einem lohnenswerten Ziel mitzuarbeiten – ein persönlicher Purpose sozusagen. Wichtig ist aber, dass dieser Purpose keine leere Hülle bleibt, sondern mit konkretem Handeln auch umgesetzt wird."
 



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(vg) 24.09.2021



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vg 24.09.2021