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EU: Milliarden-Verluste aufgrund von Fälschungen

Unternehmen in der EU aus den Branchen Kosmetik und Körperpflege, Weine und Spirituosen, pharmazeutische Erzeugnisse, Spielwaren und Spiele sehen sich aufgrund von Fälschungen mit jährlichen Umsatzeinbußen von bis zu 19 Milliarden Euro konfrontiert. Den Regierungen in der EU gehen aufgrund gefälschter Waren auf dem Markt und durch geringere direkte und indirekte Steuern sowie Sozialbeiträge, die von illegalen Herstellern nicht entrichtet werden, jährlich insgesamt bis zu 15 Milliarden Euro verloren. Das steht in einem neuen Bericht, der vom Amt der Europäischen für geistiges Eigentum (EUIPO) in Alicante herausgegeben wurde.

Seit der letzten vom EUIPO veröffentlichten Analyse im Jahr 2019 haben die Umsatzeinbußen insbesondere in der Kosmetik- und Körperpflegebranche um über 2,5 Milliarden Euro zugenommen. Dies ist der höchste Wert unter allen untersuchten Branchen. Die in der EU durch gefälschte Produkte verursachten Umsatzeinbußen in der Beauty-Branche belaufen sich auf jährlich etwa 14,1 Prozent (9,6 Mrd. Euro). In Deutschlandliegt dieser Wert bei 10,3 Prozent. Dies entspricht Umsatzeinbußen von 1,4 Milliarden Euro pro Jahr und einem Anstieg um 363 Millionen Euro seit der letzten Schätzung.

Knapp zehn Prozent der Fälschungen betreffen deutsche Unternehmen

Auf internationaler Ebene zeigen Untersuchungen des EUIPO und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dass 9,3 Prozent aller nachgeahmten Waren im internationalen Handel, die vom Zoll beschlagnahmt werden, Rechte des geistigen Eigentums von in Deutschland ansässigen Unternehmen verletzen. Aus der Analyse des EUIPO geht zudem hervor, dass Fälschungen oftmals ein ernsthaftes Risiko für die Verbraucher darstellen - insbesondere Fälschungen von Spielzeug, Babyartikeln oder Kinderbekleidung.

"Durch nachgeahmte Produkte entgehen den rechtmäßigen Unternehmen Umsätze und den Regierungen Einnahmen, die sie dringend benötigen", sagt Christian Archambeau, Exekutivdirektor des EUIPO. "Solche Produkte bergen eindeutige Gesundheits-und Sicherheitsrisiken für die Verbraucher. Wie unsere gemeinsame Arbeit mit Europol zeigt, können die Erlöse aus Fälschungen auch die schwere organisierte Kriminalität unterstützen. Um dem umfassend entgegen zu wirken, bedarf es abgestimmter internationaler Maßnahmen auf allen Ebenen."

Den Statusbericht 2020 finden Sie hier.

APM fordert verstärktes Vorgehen gegen Produkt- und Markenpiraterie

Da ein Großteil der Fälschungen über das Internet vertrieben wird, fordert der Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V. (APM), Berlin, dass die Handelsplattformen noch viel mehr tun, "um den Betrug an ihren Kunden zu verhindern".

"Der Kampf gegen Produkt- und Markenpiraterie muss angesichts des Bedrohungspotentials einen höheren Stellenwert bekommen", sagt Volker Bartels, Vorstandsvorsitzender des APM. "Dazu gehören auch ausreichende Ressourcen für die Verfolgung dieser Art der Kriminalität."

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vg 11.06.2020