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Europäisches Patentamt verzeichnet 2021 Rekordniveau bei Patentanmeldungen - Quelle: EPA

Europäisches Patentamt verzeichnet 2021 Rekordniveau bei Patentanmeldungen - Quelle: EPA

Europäisches Patentamt

Zwei deutsche Unternehmen unter den Top-10-Patentanmeldern

Deutsche Unternehmen und Erfinder haben im vergangenen Jahr 25.969 Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA), München, eingereicht. Im europäischen Vergleich nahm die Bundesrepublik damit erneut die Spitzenposition mit einem nahezu stabilen Anmeldeaufkommen gegenüber 2020 (+0,3 %) ein. Dies geht aus den vom EPA veröffentlichten Zahlen des Patent Index 2021 hervor. Insgesamt wurden 2021 beim EPA 188.600 Patentanmeldungen eingereicht. Dies entspricht im Vorjahresvergleich einem Wachstum von 4,5 Prozent und bedeutet zugleich einen neuen Rekordwert.

Deutschland mit größtem Wachstum bei Medizin- und Computertechnik

Digitale Kommunikation (+9,4 % im Vergleich zu 2020) hat die Medizintechnik (+0,8 %) als größtes Technologiefeld für europäische Patentanmeldungen 2021 abgelöst. Deutsche Unternehmen und Erfinder reichten dabei allen voran in der Medizintechnik mehr Patentanmeldungen beim EPA ein (+8,1 %). Im weltweiten Vergleich meldeten nur US-amerikanische Unternehmen mehr Patente auf diesem Gebiet an.

Computertechnik war 2021 beim EPA das drittstärkste Gebiet, verzeichnete aber das größte Wachstum (+9,7 %) unter den zehn führenden Technologiefeldern. Dies spiegelt sich ebenfalls mit Blick auf Deutschland wider: So stieg die Zahl der Patentanmeldungen deutscher Firmen auf dem Gebiet gegenüber 2020 um 12,3 Prozent. Mit der Siemens AG (Platz 7) platzierte sich zudem ein deutsches Unternehmen unter den weltweit führenden zehn Anmeldern in dem Technologiefeld.
 
Bei den digitalen Technologien verzeichneten insbesondere die Bereiche audiovisuelle Technologie (+24 %) und Halbleiter(+21 %) einen ungewöhnlich starken Anstieg bei den Anmeldungen, wenn auch von einem geringeren Level. Deutschland vermeldete 2021 bei den Patenten für Halbleitertechnik ebenfalls ein kräftiges Anmeldewachstum (+9,1 %). Arzneimittel (+6,9 %) und Biotechnologie (+6,6 %) wiesen ebenfalls erneut sehr starke Patentaktivitäten auf.

Deutschland auf Platz 2 im weltweiten Vergleich

Die fünf aktivsten Ursprungsländer von Patentenmeldungen waren 2021 erneut die USA, aus der rund ein Viertel aller Anmeldungen stammte, gefolgt von Deutschland (14 %), Japan (11 %), China (9 %) und Frankreich (6 %). Insgesamt ist die Anmeldetätigkeit stark auf einige wenige Länder konzentriert, wobei 64 Prozent der europäischen Patentanmeldungen 2021 aus fünf Ländern eingereicht wurden und die 20 anmeldestärksten Länder 95 Prozent des Gesamtaufkommens auf sich vereinten.

Wachstumstreiber der Patentanmeldungen beim EPA im Jahr 2021 waren vor allem Anmeldungen aus China (+24 % im Vergleich zu 2020) und den USA (+5,2 %). Während neben Deutschland auch Frankreich (-0,7 % gegenüber 2020) bei den Anmeldungen im Wesentlichen stabil blieb, kehrten die meisten europäischen Länder 2021 zu Wachstum zurück. Insbesondere die Patentanmeldungen aus Schweden (+12 %), Finnland (+11,2 %), Dänemark (+9,2 %), Spanien (+8,9 %), Italien (+6,5 %), der Schweiz (+3,9 %), Belgien (+3,3 %) und den Niederlanden (+3,1 %) stiegen deutlich.

Elektrische Maschinen, Geräte und Energie sowie Transport anmeldestärkste Technologiefelder in Deutschland

Neben dem deutlichen Anmeldezuwächsen in der Computer- und Medizintechnik steigerten deutsche Unternehmen und Erfinder auch die Zahl der Patentanmeldungen in den Technologiefeldern Messtechnik (+2,8 %) sowie bei Elektrischen Maschinen, Geräten und Energie (+1,9 %), worunter sich viele Erfindungen im Bereich Klimatechnologien bzw. Nachhaltigkeit befinden, und in welchem die Bundesrepublik neben dem Transport-Sektor die global führende Stellung einnimmt.

Deutsche Unternehmen mit einer Reihe von Spitzenpositionen

Deutsche Unternehmen konnten im vergangenen Jahr wiederholt Top-Positionen in den führenden Technologiefeldern beim EPA erobern: BASF führt das Technologiefeld Organische Feinchemie an, und mit der Bayer AG (4.), Evonik (6.), Henkel (7.) und Merck KGaA (8.) folgen vier weitere Unternehmen aus Deutschland innerhalb der zehn anmeldestärksten Firmen in diesem Bereich. In der Messtechnik liegt die Siemens AG auf Platz 2 und Robert Bosch auf dem dritten Rang. Bei Elektrische Maschinen, Geräte und Energie befinden sich mit der Siemens AG (4.), der Siemens Energy AG (6.) und Robert Bosch (7.) drei Unternehmen unter den Top-10-Anmeldern. In der Medizintechnik klassierten sich mit Biotronik (6.) und Fresenius (8.) zwei Unternehmen in den Top 10.

Im Technologiefeld Spezialmaschinen befinden sich Claas (4.) und BASF (5.) unter den führenden zehn Unternehmen. Auch im Bereich Transport stehen mit Volkswagen (4.), Siemens (5.) und Robert Bosch (7.) drei Unternehmen aus Deutschland in den ersten zehn Rängen. Im Teilbereich Automobilbau nahm die Volkswagen AG vor Toyota und Stellantis die Führungsposition ein. Im Bereich elektrische Antriebe blieb die Zahl der Patentanmeldungen von Volkswagen 2021 auf dem Niveau des Vorjahres und damit gleichzeitig deutlich über den Anmeldungen der Jahre  2017, 2018 und 2019. Auf den Plätzen 8 und 10 platzieren sich Audi und BMW.

Huawei steht an der Spitze der Anmelder; Siemens AG auf Platz 5

Huawei war der führende Patentanmelder beim EPA im Jahr 2021 (wie 2019), gefolgt vom Vorjahres-Erstplatzierten Samsung sowie LG. Siemens legte eine Position zu und kam auf den fünften Platz. Zudem konnte sich Robert Bosch mit dem zehnten Platz in den Top 10 der führenden Anmelder behaupten. Unter den Top 10 befinden sich vier Unternehmen aus Europa, zwei aus Südkorea, zwei aus den USA und jeweils ein Unternehmen aus China und Japan.

Den Patent Index 2021 finden Sie hier.

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vg 05.04.2022