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Lebensmittel

Label-Dschungel im Supermarkt: So reagieren die Verbraucher:innen

Quelle: S. Hofschlaeger/pixelio.de

Quelle: S. Hofschlaeger/pixelio.de

Für Verbraucher:innen ist es beim Einkauf im Supermarkt nicht immer leicht, nachhaltige und gesunde Lebensmittel zu erkennen. Mit der Einführung von immer mehr Labeln sind zunehmend auch widersprüchliche Informationen auf dem gleichen Lebensmittel zu finden: Ein Produkt, das etwa mit dem Nutri-Score "gut" abschneidet, ist nicht unbedingt klima- oder umweltfreundlich und umgekehrt. Ein Forschungsteam der Universität Göttingen und der Copenhagen Business School hat herausgefunden, dass mehrstufige Label eine Hilfestellung für einen nachhaltigen und gesunden Lebensmitteleinkauf sein können. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Food Quality and Preference erschienen.

In einem online-gestützten Auswahl-Experiment zeigten die Forschenden 985 Teilnehmer:innen zwei Produkte (Vollmilch und Hühnerbrust) mit unterschiedlichen, mehrstufigen Nachhaltigkeits-Labeln. Dabei wurden das einstufige Bio-Siegel, der mehrstufige Nutri-Score, die mehrstufige Tierhaltungskennzeichnung und ein mehrstufiges fiktives Klimalabel präsentiert, bei dem nicht immer alle Label positiv waren. So konnte es etwa passieren, dass ein Paket Hühnerbrust sowohl mit dem Bio-Siegel als auch mit einem negativen Klimalabel bedruckt war.

Mehrstufige Label könne Hilfestellung für einen nachhaltigen und gesunden Lebensmitteleinkauf sein

Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere mehrstufige Label für Verbraucher:innen eine Hilfestellung für einen nachhaltigen und gesunden Lebensmitteleinkauf sein können. Die Teilnehmer:innen bevorzugten vor allem das bereits am Markt existierende Tierwohllabel sowie das fiktive Klimalabel und kamen sogar mit widersprüchlichen Informationen sehr gut zurecht.

"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Verbraucher:innen in der Lage sind, auch bei zwei unterschiedlich ausfallenden Nachhaltigkeits-Labeln rational zu entscheiden und nicht je nach Ausrichtung des Labels - also positiv oder negativ - hin und her zu wechseln", sagt Dr. Winnie Sonntag vom Lehrstuhl Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte der Universität Göttingen.

Die Ergebnisse bieten laut den Studienmachern vor allem Politik und Wirtschaft Hilfestellung für eine zielführende Lebensmittelkennzeichnung. Für die Lebensmittelhersteller bedeute die Studie auch, dass durchaus mehrere Nachhaltigkeits-Label auf der Produktverpackung zumutbar sind.

"Zudem sollten sie es vermeiden, bei einer der Nachhaltigkeits-Dimensionen ein sehr negatives Label zu haben, insbesondere beim Tierwohl und in Bezug auf Klimaauswirkungen", so Sonntag.
 

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sl 30.11.2022