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Top-Level-Domains: Mehr als .de oder .com

Thomas Schell ist Inhaber und Leiter Digital Brand Management der Indeca GmbH (Foto: Indeca)
Thomas Schell ist Inhaber und Leiter Digital Brand Management der Indeca GmbH (Foto: Indeca)

Unternehmen können Top-Level-Domains (TLDs) registrieren lassen, die ihren Markennamen beinhalten. Thomas Schell, Chef des auf Domain-Management spezialisierten Unternehmens Indeca, sagt, worauf es bei der Bewerbung zu achten gilt.

markenartikel: Nachdem sich die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) zu einer Lockerung der Adressvergabe durchringen konnte, gibt es seit einigen Jahren für Unternehmen die Möglichkeit, sich um eigene Domain-Endungen zu bewerben, die ihren Markennamen beinhalten. Wie wird diese Möglichkeit angenommen?

Thomas Schell: Ganz unterschiedlich. Als 2011 die Entscheidung seitens der ICANN getroffen wurde, Bewerbungen zuzulassen, waren viele Unternehmen mit der Möglichkeit überfordert, eine eigene Internetendung zu bekommen. Ich hatte den Eindruck, dass die Entscheidung für einen Antrag zunächst eher defensiv auf Markensicherung ausgerichtet war. Ein Marketingkonzept zur Nutzung der eigenen Endung wurde erst im Nachgang entwickelt.

markenartikel: Oftmals werden generische Endungen registriert. Der Süßwarenhersteller Ferrero hat sich zum Beispiel die Domain-Endung .kinder gesichert, der französische Konzern L’Oréal .beauty und das niederländische Hotelbuchungsportal Booking.com die Endung .hotels. Schritte, die durchaus für Kritik sorgten, aber Bestand haben.

Schell: Im Allgemeinen gibt es bei der Bewerbung um eine TLD keine Probleme, solange die Richtlinien der ICANN eingehalten werden. Auch generische Begriffe sind kein Problem. Es gibt keine Regel, dass man sich als Marke nicht um seinen Markennamen bewerben darf, wenn er einem generischen Begriff entspricht. Wäre dies der Fall, hätten Unternehmen wie Apple, Shell, Seat oder Crown ihre TLD nicht zugeteilt bekommen. Auch Microsoft hätte dann wohl auf eine .windows verzichten müssen.

markenartikel: Amazon hatte allerdings mit .amazon weniger Erfolg und stößt mit seiner Endung bis heute auf Widerstand.

Schell: Der Online-Händler Amazon hatte mit seiner Bewerbung die geographischen Interessen verschiedener Staaten rund um den Amazonas außer Acht gelassen. Das war nicht vorauszusehen und ist auch ein Einzelfall. Eine entgültige Entscheidung steht aber noch aus.

Worauf Unternehmen bei der Registrierung einer Wunsch-TLD sonst generell achten müssen, wie sich Unternehmen dagegen wehren können, wenn ein anderer Player die passende Endung zum eigenen Markenamen, Produktsortiment oder Geschäftsbereich besetzen will, für wen sich die Registrierung wirklich lohnt und warum vor allem die Finanzdienstleister Vorreiter bei der Domain-Registrierung sind, lesen markenartikel-Abonnenten im vollständigen Interview mit Thomas Schell, Inhaber und Leiter Digital Brand Management der Indeca GmbH in Heilbronn, in Ausgabe 8/2019. Zur Bestellung geht es hier. Mehr zum Inhalt finden Sie hier.



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(vg) 09.08.2019



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vg 09.08.2019