ANZEIGE

ANZEIGE

Produkt- und Markenpiraterie

EU einigt sich auf Instrumente zum Schutz des geistigen Eigentums

Quelle: Denys Rudyi/Fotolia

Quelle: Denys Rudyi/Fotolia

Die Europäische Kommission hat eine Toolbox zur Bekämpfung von Produkt- und Markenpiraterie angenommen. Diese Empfehlung bezieht sich darauf, wie Nachahmungen sowohl offline als auch online bekämpft und das Recht am geistigen Eigentum besser geschützt werden können. Sie soll die Zusammenarbeit zwischen Rechteinhabern, Diensteanbietern und Strafverfolgungsbehörden fördern und gleichzeitig bewährte Verfahren und den Einsatz moderner Instrumente und Technologien unterstützen.

Binnenmarktkommissar Thierry Breton sagte: "Wirksame Instrumente zur Bekämpfung von Nachahmungen sind für den Schutz des geistigen Eigentums, die Sicherheit der Verbraucher und die Innovation von entscheidender Bedeutung. Mit dem Gesetz über digitale Dienste nehmen wir Online-Plattformen in die Pflicht, dass sie ihren Beitrag zur Bekämpfung nachgeahmter Waren leisten. Die heutige Empfehlung enthält eine Reihe zusätzlicher Instrumente zur Bekämpfung von Nachahmungen und zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU und Unternehmen in ganz Europa."

Der 'Werkzeugkasten' besteht aus strategischen Initiativen zur Bekämpfung von Fälschungen und zur Stärkung der Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums und enthält spezielle Instrumente, um die Widerstandsfähigkeit und die Fähigkeit von Unternehmen zu erhöhen, ihre immateriellen Vermögenswerte besser zu schützen, auch gegen Cyber-Diebstahl.

Kostenlos versorgt Sie der markenartikel-Newsletter mit allen Neuigkeiten. Jetzt abonnieren - nie wieder etwas verpassen!

E-Mail:

Sicherheitscode hier eintragen:



Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören:

  • Benennung einer zentralen Kontaktstelle für Fragen der Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums und Ausweitung der Nutzung bestehender Instrumente wie des vom Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) bereitgestellten Portals für die Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums.
  • Ermutigung der Unterzeichner der Vereinbarung über den Verkauf nachgeahmter Waren im Internet, den Status eines „vertrauenswürdigen Hinweisgebers“ im Rahmen des Gesetzes über digitale Dienste anzustreben und so sicherzustellen, dass ihnen bei der Übermittlung von Meldungen illegaler Inhalte Vorrang eingeräumt wird. Die Unterzeichner und andere Vermittlerdienste werden aufgefordert, sich an der Modernisierung der Vereinbarung zu beteiligen.
  • Anpassung der Verfahren zur Bekämpfung neuer Fälschungspraktiken, Behandlung von Themen wie Spiegelwebsites mit dynamischen Unterlassungsklagen, Optimierung des Informationsaustauschs in Gerichtsverfahren und Gewährleistung eines angemessenen Schadensersatzes, einschließlich materieller und immaterieller Schäden.
  • Förderung der alternativen Streitbeilegung für alle Streitigkeiten im Bereich des geistigen Eigentums, die eine kostengünstige und effiziente Option bietet, insbesondere für grenzüberschreitende Streitigkeiten und KMU.
  • Neubewertung und mögliche Anhebung der Höchststrafen für schwere Straftaten im Bereich des geistigen Eigentums.
  • Die Marktüberwachungsbehörden in die Lage versetzen, Fälschungen weiter aufzudecken und zu bekämpfen.
  • Entwicklung von Verfahren zur schnelleren, kostengünstigeren und umweltfreundlicheren Lagerung und Entsorgung von Fälschungen.
  • Anpassung der Verfahren im Bereich des geistigen Eigentums an KI und virtuelle Welten unter Nutzung von Blockchain-Systemen für die Rückverfolgbarkeit der Lieferkette und Systeme zur Erkennung von Inhalten, um Fälschungen und unerlaubt hergestellte Waren aufzudecken.
  • Integration von Inhalten des geistigen Eigentums in die nationalen Ausbildungs- und Ausbildungspläne, insbesondere für Strafverfolgungs- und Wirtschaftsstudien.

Von der Kommission in ihrer Empfehlung vorgeschlagene Schlüsselinstrumente, insbesondere für KMU:

  • Im Rahmen des KMU-Fonds, einer Initiative der Kommission, die vom EUIPO umgesetzt wurde, werden die Kosten erstattet, die KMU entstanden sind, die sich bei der Durchsetzung ihrer Rechte im Falle einer Verletzung von Rechten des geistigen Eigentums oder bei der Vermeidung der Verletzung von Rechten des geistigen Eigentums durch Sachverständige beraten lassen.
  • Die Kommission wird ein Toolkit zur Verhinderung von Cyberdiebstahl entwickeln, das Sensibilisierungsmaterial und Schulungen bereitstellt. Dies wird KMU helfen, Cyberangriffe (z. B. Hacking) gegen Geschäftsgeheimnisse zu verhindern oder darauf zu reagieren.
  • Die Kommission wird in enger Zusammenarbeit mit der Industrie und den Mitgliedstaaten eine Checkliste mit Leitlinien dazu entwickeln, wie KMU KI nutzen können, ohne ihre immateriellen Vermögenswerte zu gefährden.

Nächste Schritte

Die Kommission wird zusammen mit dem EUIPO die Auswirkungen und die Umsetzung dieser Empfehlung genau überwachen. Auf dieser Grundlage wird die Kommission die Auswirkungen der Empfehlung innerhalb von drei Jahren nach ihrer Annahme bewerten. Die Kommission wird dann entscheiden, ob angesichts der technologischen Entwicklungen und der Ergebnisse der laufenden Durchsetzungsstudie, die die Kommission derzeit durchführt, zusätzliche Maßnahmen auf EU-Ebene erforderlich sind. Bei der Bewertung wird auch untersucht, wie sich die Umsetzung des Gesetzes über digitale Dienste und der Empfehlung zur Bekämpfung der Online-Piraterie bei Sport- und anderen Live-Veranstaltungen auf die Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums ausgewirkt haben könnte.

zurück

vg 20.03.2024